Hinweise und Empfehlungen des ITMZ zu Videokonferenz-Lösungen (Stand 17.04.2020)

Die gegenwärtige Situation zwingt uns alle dazu, in kürzester Zeit neue Wege in der Lehre, im Studium, in der Forschung und in der Verwaltung zu beschreiten. Dabei sind Tools und Dienste unabdingbar, die ein Online-Agieren ermöglichen bzw. dieses unterstützen. Videokonferenzdienste für Online-Meetings und E-Learning sind jetzt besonders gefragt.

Viele gewohnte IT-Systeme halten dem derzeitigen extremen Nutzeranstieg nicht immer stand und zwingen alle Beteiligten dazu, auf andere Möglichkeiten auszuweichen. Dabei sollten wir schauen, was man kurzfristig machen kann und gleichzeitig prüfen, was davon auch noch mittel- und langfristig von Nutzen ist.

 

Mit dem Dienst DFNconf können Online-Meetings und Lehrveranstaltungen auf der Basis einer Pexip-Lösung und mittels AdobeConnect realisiert werden. Für Meetings, Konsultationen etc. mit bis zu 23 Teilnehmern können Meetingräume eingerichtet und von verschiedenen Endgeräten genutzt werden. E-Learning-Veranstaltungen oder Webinare sind mit bis zu 200 Teilnehmern möglich. Insbesondere sind mit dem DFNconf alle IT-Sicherheits- und Datenschutzfragen eingehend geprüft, geklärt und geregelt.

Auf der Homepage https://www.conf.dfn.de/ klicken Sie zur Nutzung auf „Veranstalter Login“ und wählen „Universität Rostock“ aus. Dann können Sie sich mit Ihrem Uni-Login anmelden und eine Vorlesung oder ein Meeting einrichten. 

Bedingt durch die extrem gestiegenen Nutzeranforderungen kommt es insbesondere in Spitzenzeiten  gelegentlich zu Überlastungen. Der DFN-Verein hat die Ressourcen schon immens erweitert und baut den Dienst weiter aus, so dass die Qualität mittlerweile wieder viel besser ist als zu den Anfangszeiten der Corona-Krise.

 

Für die Bereitstellung digitaler Lehrmaterialien stehen die Plattformen studip.uni-rostock.de und ilias.uni-rostock.de zur Verfügung. Steigende Lastanforderungen können wir durch unsere flexible Infrastruktur kurzfristig bedienen. Wir beobachten die Auslastungen und steuern bei Bedarf nach. Für den Bereich der Lehre ist das Videokonferenz-Tool BigBlueButton (BBB) in Stud.IP und ILIAS integriert worden. Auf der Basis von Rückmeldungen der Nutzer und wachsender Betriebserfahrungen wird das System weiter optimiert. Das ist auch eine Lösung, die langfristig Bestand hat, da Stud.IP und ILIAS in der Universität intensiv im Einsatz sind. Die Anwendung läuft auf Servern des ITMZ und speichert keine Daten oder Informationen in einer externen Cloud.

 

Auf Servern des ITMZ wurde außerdem eine lokale Installation der Software jitsi installiert. Mit dieser Open-Source-Lösung sind ebenfalls Audio-Videokonferenzen mit bis zu 35 Teilnehmern möglich.  Für einen reibungslosen Betrieb werden ausschließlich der Chrome-Browser oder eigenständige Apps vorausgesetzt. Auf https://jvb.uni-rostock.de/ können nach Anmeldung mit dem zentralen Nutzerkennzeichen der Universität Videokonferenz-Räume eingerichtet und Online-Meetings durchgeführt werden.

Erfahrungen zeigen, dass die Software jitsi eher für wenige Teilnehmer geeignet ist und dass die Qualität der Konferenz stark von der Qualität der Anbindung der Teilnehmer abhängt.

Die Anwendung läuft ebenfalls auf Servern des ITMZ und speichert keine Daten oder Informationen in einer externen Cloud und ist für Meetings mit kleinen Teilnehmerzahlen zu empfehlen.

 

zoom ist ein gut skalierender Dienst und bietet in der Anwendung eine gute Qualität. Es ist eine Lösung, die auf amerikanischen Servern läuft und zu der eine Reihe von IT-Sicherheitsrisiken und Datenschutzverletzungen publiziert worden sind. Die Firma zoom ist in Folge der weltweit riesigen Nachfrage derzeit sehr überlastet,  arbeitet aber laufend an Verbesserungen. Im Moment läuft eine europäische datenschutzrechtliche Bewertung, die aber noch nicht abgeschlossen ist.

Da zoom in den Einrichtungen bereits vielfach genutzt wird, hat sich der Rektor mit dem Datenschutzbeauftragten des Landes verständigt und spricht folgende Empfehlungen aus:

 1. Wenn von Seite der Lehrenden keine Vorbehalte bestehen bspw. gegen einen möglichen Mitschnitt der Vorlesung und in der Vorlesung auf die Umstände eines eingeschränkten Datenschutzes hingewiesen wird, kann zoom für Vorlesungen mit vielen Studierenden benutzt werden. Den Studierenden, die überwiegend auch in den sozialen Medien aktiv sind, wird ihre digitale Sichtbarkeit bekannt sein.

2. Für Lehrveranstaltungen, in denen Persönlichkeitsrechte verletzt werden könnten, wie Seminare mit aktiven Beiträgen von Studierenden, die ggfs. auch für eine Benotung herangezogen werden oder digitale Prüfungen, Promotions- oder Habilitationsverteidigungen sollten andere Systeme, wie BigBlueButton, DFNconf oder das über den Uni-Server laufende Jitsi vorgezogen werden.

3. Diese Empfehlung behält sich mögliche Änderungen vor, etwa nach der europäischen Bewertung oder auch bei neuen und datenschutzkonformen anderen zur Verfügung stehenden Systemen mit der entsprechenden Qualität und Stabilität. 

 

Das ITMZ hat bereits vor längerer Zeit Education-Lizenzen bestellt. Durch die Überlastung der Firma sind die Antwortzeiten derzeit sehr lang. In dieser Woche hat zoom avisiert, die Bestellung über eine deutsche Partnerfirma abzuwickeln. Das ITMZ informiert umgehend, wenn die Lieferung erfolgt und der Bezug der Lizenzen möglich ist. Jede einzelne Lizenz ist dann nutzerbezogen, erlaubt bis zu 300 parallele Teilnehmer und hat keine Zeitbeschränkung.

Sollten insbesondere für die digitale Lehre dringend Lizenzen benötigt werden, können privat erworbene Lizenzen bestellt und anschließend rückerstattet werden.

Die freie Basic-Lizenz mit bis zu 100 parallelen Teilnehmern hat ein Zeitlimit von 40 Minuten. Der Bezug der kostenfreien Lizenz erfolgt direkt über zoom durch Registrierung mit Ihrer E-Mail-Adresse der Universität Rostock (@uni-rostock.de). Eine befristete Aufhebung der 40 Minutengrenze für die kostenfreie Basic-Lizenz wurde angefragt aber von zoom noch nicht beantwortet. Sobald genauere Informationen vorliegen, werden wir auch dazu informieren.

 

Weiterhin beschafft das ITMZ  Lizenzen für das Videokonferenz-System Lifesize, welches Konferenzen mit bis zu 50 Teilnehmern ermöglicht. Lifesize ist ebenfalls eine externe Cloudlösung, allerdings gibt es dazu schon positive Datenschutzgutachten. Wenn erste Tests und Erfahrungen vorliegen, werden entsprechende Empfehlungen für Einsatzmöglichkeiten gegeben. 

 

Auf Nachfrage wurde ebenfalls die kostenlose Variante von MS Office 365 für die Universität freigeschaltet. In MS Office 365 ist MS Teams enthalten, was auch als Videokonferenzsystem nutzbar ist. Da MS Office 365 vollständig in der Microsoft-Cloud läuft, müssen Anwenderinnen und Anwender selbständig einschätzen, ob diese Option für den jeweiligen Einsatz vertretbar ist.   Wenden Sie sich bitte bei Bedarf an sp-helpuni-rostockde.

 

 

 


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